Die US-Märkte entwickeln sich weiterhin besser als ihre europäischen Pendants, doch 2025 könnte auch Europa eine Chance auf Erholung bieten.
Christian Curac, Leiter Asset Management der Fürst Fugger Privatbank, analysiert die Rahmenbedingungen und Herausforderungen für beide Märkte.
Vorteile der US-Märkte: Wachstum und Stabilität
Die USA bleiben für Investoren attraktiv, unterstützt durch starke Konjunkturdaten, Wachstumsprognosen und politische Maßnahmen wie Steuererleichterungen und Deregulierungen. Hinzu kommt der starke US-Dollar, der insbesondere Unternehmen mit hohen US-Umsatzanteilen zugutekommt.
„Die Dynamik der US-Märkte ist nach wie vor hoch, und Teile Asiens folgen diesem Trend,“ erklärt Curac.
Europa: Günstige Bewertungen und mögliche Erholung
Trotz der Dominanz der USA gibt es Anzeichen dafür, dass europäische Märkte 2025 stärker performen könnten. Die niedrigen Bewertungen europäischer Aktien im Vergleich zu US-Titeln machen sie besonders für ausländische Anleger attraktiv. Auch Fusionen und Übernahmen sowie Aktienrückkäufe könnten zu einer Belebung beitragen.
Dennoch warnt Curac vor strukturellen Herausforderungen:
Unternehmensmargen bewegen sich bereits auf einem hohen Niveau, was weiteres Gewinnwachstum erschwert.
Globale Handelsrisiken und die Aussicht auf Strafzölle schüren Unsicherheiten.
Die Stimmung im europäischen Verarbeitenden Gewerbe hat sich weiter eingetrübt, insbesondere nach der Wiederwahl Donald Trumps im November.
Potenzial für Zuflüsse: Stimmungswandel als Schlüssel
Ein entscheidender Faktor für die Erholung Europas könnte das Anlegersentiment sein. Laut Curac wurde Europa in den letzten Jahren weitgehend gemieden, insbesondere von heimischen Investoren. Ein Stimmungswandel und steigende Risikobereitschaft könnten jedoch zu Kapitalzuflüssen führen und die Marktdynamik verbessern.
„Sollte sich die Stimmung in Europa aufhellen, könnte dies die Märkte erheblich beleben,“ so Curac.
Fazit: USA dominieren, Europa als Beimischung attraktiv
Während die US-Märkte voraussichtlich auch 2025 die Führungsrolle behalten, bietet Europa durch attraktive Bewertungen und potenzielle Kapitalzuflüsse eine interessante Beimischung für diversifizierte Portfolios. Europäische Aktien bleiben jedoch anfällig für konjunkturelle und handelspolitische Risiken. Für Anleger könnte sich eine ausgewogene Strategie lohnen, die auf die Stärken beider Regionen setzt.
