Pressemitteilung vom 16. Oktober 2020
„Lüften, lüften, lüften“ lautete die Devise der letzten Monate, um das Corona-Infektionsrisiko in Innenräumen zu senken. Doch mit den sinkenden Außentemperaturen werden die Fenster seltener geöffnet. Gleichzeitig erkranken wieder mehr Menschen an Covid-19. Die Hersteller von Luftfiltergeräten versprechen Abhilfe. Doch Luftreiniger müssen sachgerecht verwendet und regelmäßig professionell gewartet werden, erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg.
„Luftreiniger sind kein Selbstläufer. Wer möchte, dass die Geräte ordentlich arbeiten und keinen Schaden anrichten, muss Zeit und Geld investieren“, sagt Tristan Jorde von der Verbraucherzentrale Hamburg. Den Tausch der potenziell verseuchten Filter sollten am besten Profis übernehmen. Der Umweltexperte rät, sich vor dem Kauf eines Luftreinigers sehr genau zu informieren und Räume auch in der kalten Jahreszeit gut zu lüften.
Die Leistungsdaten des Geräts sollten von unabhängiger und seriöser Stelle getestet und bestätigt worden sein. Nicht jeder Luftreiniger hält Viren oder mit Viren beladene Aerosole zurück. „Nur Geräte mit HEPA-Filtern der Klasse H13 oder H14 können die Krankheitserreger herausfiltern“, so Jorde. Gerade kleine Partikel seien besonders schwer in den Griff zu bekommen. So liegen beispielsweise für die Wirksamkeit von Luftreinigern, die mit energiereicher ultravioletter Strahlung (UV-Licht) arbeiten, laut Umweltbundesamt bisher keine ausreichenden Informationen vor. Geräte, die die Luft ionisieren, machen Viren nicht vollständig unschädlich.
Sollen Luftreiniger effizient arbeiten, muss ihre Filterleistung zur Raumgröße und Personenzahl passen, ihr Standort im Zimmer gut gewählt sein und meist die höchste Leistungsstufe gewählt werden. „Doch Letzteres braucht in der Regel viel Strom und sorgt für reichlich Lärm“, so Jorde. Auch Schadstoffe können zu einem Problem werden. Bestimmte Geräte reichern die Raumluft mit dem Reizgas Ozon an.
„Beim Säubern von Luft sollte man sich nicht nur auf die Technik verlassen“, meint Jorde. Geräte mit dem richtigen Filter würden zwar die Luftqualität verbessern und die Viruslast minimieren, doch eine sichere Bank wären sie nicht. „Sicher sind den Nutzern hingegen eine höhere Stromrechnung, Lärm und Kosten für den professionellen Filterwechsel.“
Weitere Informationen zum Thema sind veröffentlicht auf der Website der Verbraucherzentrale Hamburg: www.vzhh.de/luftreiniger.
Hinweis: Die Umweltberatung der Verbraucherzentrale Hamburg wird zu 100 Prozent von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) gefördert.