Nach Ansicht der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung EIOPA, der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA sowie der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA sollten Finanzinstitute ihre Liquidität, ihre Solvabilität und ihr Kreditrisiko einem Stresstest unterziehen. Zudem sollten sie ihre IT-Risiken und ihre Auslagerungen sorgfältig managen und sich auf Störungen vorbereiten, die das Ende der Übergangszeit mit sich bringen kann, die das Vereinigte Königreich und die EU nach dem Brexit vereinbart hatten. Banken sollten Kapitalerleichterungen nutzen, um die Realwirtschaft weiter mit Krediten zu versorgen. Aufsichtsbehörden und Banken werden auf die Flexibilität des bestehenden Rechtsrahmens verwiesen – einschließlich der Verwendung von Kapital- und Liquiditätspuffern zur Verlustabsorption.
Der Bericht, den die ESAs am 22. September veröffentlicht haben, hebt laut BaFin auch hervor, wie die Pandemie Profitabilitätsbedenken in allen Segmenten des Investmentfondssektors verstärkt und zu erhöhten Liquiditätsherausforderungen geführt hat. Er benenne insbesondere die Wirtschafts- und Marktunsicherheit als zentrale Herausforderung der Zukunft. Die ESAs sähen ein Risiko, dass sich die Finanzmarktleistung von der zugrundeliegenden Wirtschaftstätigkeit entkoppele. Ein fortgesetztes Niedrigzinsumfeld werde voraussichtlich die Rentabilität und Solvenz von Finanzinstituten belasten und zum Aufbau von Bewertungsrisiken beitragen. (DFPA/mb1)
Quelle: Veröffentlichung BaFin
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn und Frankfurt am Main. Sie vereinigt die Aufsicht über Banken und Finanzdienstleister, Versicherer und den Wertpapierhandel unter einem Dach. Ihr Hauptziel ist es, ein funktionsfähiges, stabiles und integres deutsches Finanzsystem zu gewährleisten.