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Die Börsenparty ist keineswegs zu Ende

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Es gibt gute Chancen auf eine Jahresendrallye an den Aktienmärkten, denn allein in den USA stehen nach dem Ende der Bilanzsaison noch über 350 Milliarden US-Dollar an Aktienrückkäufen bis zum Jahresende aus, heißt es in einem Marktkommentar des Vermögensverwalters Starcapital. „Der Börsenzyklus tritt in seine Endphase, die historisch von hoher Volatilität, insbesondere auch nach oben, geprägt ist“, so Dr. Manfred Schlumberger, Vorstand und Co-Leiter Portfoliomanagement bei Starcapital. Die Börsenparty sei noch keineswegs zu Ende!

Der Verlust von mehr als zehn Prozent an den US-amerikanischen und von fast 20 Prozent zum Jahreshoch an der japanischen und den europäischen Aktienmärkten könnten entweder als Anzeichen einer aufziehenden Baisse an den Weltbörsen oder als ein Atemholen in einem sehr reifen, fortgeschrittenen Börsenzyklus seit 2009 gedeutet werden. Grundsätzlich, so Schlumberger, sei in der Vergangenheit kein Börsenzyklus an Altersschwäche gestorben, sondern „in der Regel von Notenbanken ‚ermordet‘ worden“. Das Anziehen der Inflation, ausgelöst durch eine Kettenreaktion von starkem Wachstum über steigende Löhne und Rohstoffpreise, habe in der Vergangenheit die Notenbanken zu Leitzinserhöhungen gezwungen, die zum Einbrechen der Konjunktur führte. Einer beginnenden Rezession ging historisch stets ein Börseneinbruch voraus, so der Portfoliomanager.

Die als Frühindikatoren der Wirtschaft geltenden Einkaufsmanagerindizes deuten weltweit auf eine leichte Abschwächung gegenüber dem Vorjahr hin. Das Auslaufen der positiven Konjunktureffekte der US-Steuerreform im kommenden Jahr lasse eine wirtschaftliche Verlangsamung erwarten. Die geplante Erhöhung der Leitzinsen, die demografisch bedingte Steigerung des Lohnniveaus um mehr als drei Prozent und die hohen Energiepreise belasten die US-amerikanische Wirtschaft ebenso wie die absehbaren Schäden aus dem Handelskrieg mit China. Die Währungsabwertung des chinesischen Yuan, geldpolitische Lockerungsschritte und fiskalpolitische Impulse aus Infrastrukturinvestitionen in China sollen den negativen Effekten aus den US-Zöllen entgegenwirken. Schlumberger weist jedoch auch auf die Gefahr hin, die in dem bereits entstandenen Gesamtschuldenberg von 260 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steckt. „Wegen der Unkalkulierbarkeit des US-Präsidenten ist beim anstehenden Treffen mit dem chinesischen Staatschef beim kommenden G20-Gipfel alles möglich, sowohl ein Deal als auch eine Verschärfung des Zollkriegs“, fasst Schlumberger zusammen. Der Handelskonflikt sei, auch in seinen wirtschaftlichen Folgen für Europa, unberechenbar. Das Wachstum in Europa, speziell aber in Deutschland und Italien, sei abgeschwächt. Dennoch erwartet Starcapital mit Zuversicht eine „vernünftige Lösung“ beim Brexit. Auch im Fiskalkonflikt mit Italien sei eher mit einem faulen Kompromiss zu rechnen als mit einer neuen Eurokrise.

Die Ausblicke der Unternehmen werden weltweit weniger optimistisch und würden in der Kombination mit steigenden Zinsen eine aktuell gefährliche Mischung für die Aktienmärkte ergeben, so Schlumberger. Außerhalb der USA seien steigende Zinsen jedoch bislang nicht zu sehen. Mit Kurs-Buchwert-Verhältnissen in Europa, Japan und den Schwellenländern, die weit unter den Niveaus vor den beiden letzten Börseneinbrüchen 2000 und 2008 lägen, sei noch kein Ende des laufenden Haussezyklus zu erwarten.

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von factum
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