Weder die Corona-Pandemie noch der Krieg in der Ukraine oder die steigenden Zinsen haben die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden gebrochen – im Gegenteil: Es gibt viel mehr Interessenten als Immobilien. Gilt für sie: das eigene Heim um jeden Preis? In einer deutschlandweiten Umfrage hat der Baufinanzierungsvermittler Dr. Klein frischgebackene Immobilienbesitzer dazu befragt: Welche Motive haben sie angetrieben? Was war ihnen beim Eigenheim besonders wichtig und wo wurden Abstriche gemacht? Und ist es ein Immobilien-Happy-End für sie?
Während beim Wohnungskauf 52 Prozent der Befragten eher aus rationalen Überlegungen gehandelt haben, gaben dies beim Hauskauf nur 31 Prozent an. Bei einer eigenen Wohnung stehen finanzielle Aspekte im Fokus – dass ein Kauf langfristig günstiger ist als Mieten und eine Altersvorsorge bietet, sind für die Befragten die Hauptgründe. Mit dem Erwerb eines Hauses sind hingegen primär emotionale Faktoren wie der Wert des „Eigenen“, die verbesserte Wohnqualität und die Familienplanung verbunden. Wenn die Familienplanung ein Kaufgrund ist, dann wird frühzeitig geplant: Bei 62 Prozent wurde der Gedanke an eine eigene Immobilie bereits vor dem ersten Kind konkret. Natalie Wagner, Spezialistin für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Starnberg, erlebt in der Praxis zudem, dass die familiäre Prägung entscheidend ist für das Immobilieninteresse: „Wer in einem Eigenheim groß geworden ist, hegt meist selbst auch den Wunsch nach Wohneigentum.“
Besonders wichtig sind den Deutschen beim Eigenheim ein Garten (73 Prozent) und die Nähe zur Natur sowie eine Mindestwohnfläche und -Zimmeranzahl (jeweils 70 Prozent). Da bekanntermaßen das Automobil der Deutschen „liebstes Kind“ ist, rangiert die Verkehrsanbindung mit dem Auto ebenfalls unter den Top fünf. Der derzeitige Immobilienmarkt sei allerdings meist kein Wunschkonzert. Wo also werden Abstriche gemacht? Am häufigsten verzichteten Immobilienkäufer auf einen Carport (42 Prozent) und auf die Nähe zu Freunden und Familie (38 Prozent). Etwa ein Drittel musste beim Kaufpreis Abstriche machen und mehr bezahlen. Das fiel rund 60 Prozent schwer und war damit für die meisten Befragten der größte Rückschlag.
Kaufwillige fragten im Schnitt fünf Immobilienbesichtigungen an, davon finden drei tatsächlich statt. Rund zwei Drittel der Befragten gaben an, dass mit jeder Besichtigung das eigene Wissen und die Wünsche konkreter wurden – bei fast einem Drittel verschlechterte sich allerdings zugleich die Stimmung. Vor dem Kauf waren die Interessenten meist zweimal in ihrem künftigen Eigenheim. Zwei Drittel hatten bereits bei der ersten Besichtigung ihrer Immobilie das Gefühl, ihr „Zuhause“ gefunden zu haben. (DFPA/mb1)
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